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Obstbäume richtig düngen - wann, wie & womit?

Damit Ihre Bäume stets gesund und stark sind, sollten Sie darauf achten, einen nährstoffreichen Boden gewährleisten zu können. Wann, wie und womit Sie am besten düngen sollten, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Obstbäume richtig düngen - wann, wie & womit?

© Antranias - Pixabay.com (Quelle)

Nicht nur der richtige Baumschnitt ist unabdingbar für gesunde Pflanzen in Ihrem Garten, sondern ebenso einen angemessenen Boden. Bäume benötigen eine ganze Reihe von Nährstoffen und Mineralien wie Stickstoff, Kalium oder Phosphor, um jedes Jahr von Neuem starke Triebe und ausreichend Früchte ausbilden zu können. Aber was genau ist dabei zu beachten, um den eigenen Pflanzen nicht zu schaden?

Welche Arten von Dünger gibt es?

Es lassen sich zwei Arten von Dünger unterscheiden – organischer sowie mineralischer Dünger. Organischer Dünger entsteht durch die Zersetzung von Stoffen, die in der Natur existieren, beispielsweise durch Kompostierung oder Stallmist. Mittels dieser Stoffe könne beispielsweise schwere Böden aufgelockert oder – im Umkehrschluss – leichte Böden schwerer gemacht werden. Dadurch wird die Humusmenge erhöht, was wiederum dazu führt, dass die Bodeneigenschaften sich langfristig gesehen verändern und die Erde fruchtbarer gemacht werden kann. Kompost stellt hierbei die ideale Variante des organischen Düngers dar – in ihm sind nicht nur Stickstoffe vorhanden, sondern ebenso die wichtigsten Nährstoffe und Spurenelemente, die ein Baum benötigt.

Aber auch Gesteinsmehl und Hornspäne sind Formen von organischem Dünger. Gesteinsmehl besteht aus zerriebenem Gestein; Hornspäne sind ein Abfallprodukt der Tierproduktion. Hier werden gemahlene Hörner und Hufe als Dünger wiederverwendet. Jeder organische Dünger beinhaltet Spurenelemente, die von einigen Pflanzen zwar nur in geringer Menge benötigt werden, aber dennoch unabdingbar für gesunde Pflanzen sind.

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Nur gesunde Bäume tragen gesunde Früchte. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Bäume stets mit ausreichend Nährstoffen versorgt sind. (Quelle: © Chorengel - Pixabay.com)

Mineralischer Dünger (auch: "künstlicher Dünger") ist meistens auf bestimmte Stoffe ausgelegt. Beispielsweise existiert stickstoff-, phosphor- sowie kaliumhaltiger Dünger, auch NPK-Dünger genannt. Die Stoffe werden dabei als Nährstoffe gegeben, die von Ihren Pflanzen direkt aufgenommen werden können.

Mineralischer Dünger sollte jedoch mit mehr Vorsicht eingesetzt werden als organischer. Bei letzterem ist es kaum möglich, eine Überdüngung zu erreichen, nicht so bei ersterem. Werden Stoffe nicht zum richtigen Zeitpunkt oder in zu üppigen Mengen eingesetzt, kann dies dazu führen, dass das Grundwasser verunreinigt wird und sich Blätter verfärben oder sogar in ihrer Form verändern. Im schlimmsten Fall entziehen sie Ihren Bäumen das Wasser, da durch Osmose ein Ausgleich zwischen Pflanzenzellen stattfindet. Diese Erscheinung wird auch als "Verbrennen" bezeichnet, da sich das Grün der Bäume häufig gelb verfärbt. Im Extremfall können sogar die Wurzeln des Baumes geschädigt sein. Zu viel Stickstoff kann zudem zwar das Wachstum des Baumes begünstigen, jedoch können häufig Blüten- und Fruchtausbildung nicht in gleicher Geschwindigkeit und in gleichem Umfang nachziehen. Zudem wird der Baum anfälliger für Krankheiten, Schädlinge und Frostschäden.

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Die zwei Arten von Dünger sowie deren Eigenschaften (Quelle: © Sandra Fuchs)

Wann und wie sollte gedüngt werden?

Oberstes Gebot ist es, ausschließlich während der Wachstumsphase zu düngen, also erst dann, wenn Ihre Bäume beginnen, Triebe zu bilden bis zu dem Zeitpunkt, an dem dieses Stadium abgeschlossen ist (in der Regel liegt dieser Zeitraum etwa zwischen Februar und August). Im Herbst und Winter ist es nicht vonnöten zu düngen, da in dieser Zeit keine Stoffe aufgenommen werden können.

Darüber hinaus sollte Ihnen unbedingt bewusst sein: weniger ist mehr! Es nicht notwendig, jedes Jahr zu düngen. Häufig reicht ein zwei-Jahres-Turnus völlig aus.

Bei Laubbäumen gilt grundsätzlich, dass diese in der Regel selbstständige Pflanzen sind, die sich durch den Laubabwurf im Herbst mit den nötigen Stoffen versorgen. Eine fördernde Maßnahme besteht deshalb darin, das Laub in Richtung Stamm zu kehren. Die Regenwürmer transportieren diese anschließend ins Erdreich hinein, wo sich die Wurzeln alle wichtigen Stoffe sucht. Bevor Sie also damit beginnen, nachzuhelfen, sollten Sie sich im Klaren darüber sein, dass nicht jede Maßnahme zu einem positiven Ergebnis führt. Wenn Sie im Zweifel sind, wie Sie verfahren sollen, ist es deshalb am ratsamsten, einen Profi heranzuziehen.

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Nur mit einem reichhaltigen Boden können Sie gewährleisten, dass Ihre Bäume auch im nächsten Jahr ebenso prächtig gedeihen. (Quelle: © Jing - Pixabay.com)

Obstbäume benötigen hingegen weitere Stoffe, um genügend Früchte ausbilden zu können. Hier ist es wichtig, eine sogenannte Baumscheibe auszubilden. Eine Baumscheibe wird kreisförmig um den Stamm herum gebildet. Die Saugwurzeln, also jene Bereiche der Wurzel, die Nährstoffe aufnehmen können, befinden sich im Bereich des Kronenrands. Dementsprechend sollten Sie nicht direkt am Stamm am meisten düngen, sondern am äußeren Rand der Baumscheibe. Wenn um Ihre Bäume keine Baumscheiben vorhanden sind, können Sie den Dünger ebenso gut in die Grasnarbe einarbeiten. Dazu stechen Sie in regelmäßigen Abständen Löcher ins Gras und bringen den Dünger darin an.

Im Idealfall düngen Sie Ihre Obstbäume mit Mist oder reifem Kompost und geben bei Kernobst etwa 70 bis 100 Gramm pro Baum Stickstoffdünger (beispielsweise Hornmehl) hinzu; bei Steinobst sind es etwa 100 bis 140 Gramm.

Auch der Boden selbst sollte ausreichend gepflegt werden. Nur ein Boden, der angemessen belüftet ist und die richtige Feuchtigkeit sowie Temperatur aufweist, kann die benötigten Nährstoffe zuverlässig transportieren. Dies erreichen Sie beispielsweise durch das Auftragen einer dünnen Schicht Kompost, einer dickeren Schicht Rindenmulch oder indem Sie den Boden auflockern und ausreichend gießen. Achten Sie deshalb ebenso darauf, dass auch diese Voraussetzungen gegeben sind.

, am 25.05.2018

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