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Achtung: Misteln können Ihre Bäume gefährden!

Misteln sind ein vielseitiges Gewächs und wurden von vielen Kulturen verehrt und in der Naturheilkunde eingesetzt. Für Ihre Bäume bergen sie jedoch eine Menge Gefahren. Hier erfahren Sie, welche Risiken der Parasit für Ihre Pflanzen darstellt.

Achtung: Misteln können Ihre Bäume gefährden!

© Hans - Pixabay.com (Quelle)

Gerade zur Weihnachtszeit findet man in vielen Türrahmen Mistelzweige. Früher noch verehrt und als heilig angesehen oder in der Naturheilkunde eingesetzt, wird die Mistel heute eher als Schädling betrachtet. Vor allem an Stadtbäumen hat der Befall gefühlt zugenommen. Ob dies der Wahrheit entspricht, ist jedoch nicht vollständig nachweisbar.

Für viele von uns tun sich Fragen auf, wenn wir an die Mistel denken: Wo hat diese ihren Ursprung, welche Bäume sind besonders von ihr befallen und was können Sie tun, um Ihre Pflanzen gesund und frei von Schädlingen zu halten? Im Folgenden haben wir Ihnen die wichtigsten Fakten zusammengefasst.

Ursprung & Vorkommen der Mistel

Misteln sind immergrüne Pflanzen, die nicht im Boden wurzeln, sondern den Wasserhaushalt der Wirtspflanze nutzen, um sich vital zu halten. Dementsprechend gelten sie als sogenannter Halbschmarotzer.

Am häufigsten ist die sogenannte Weißbeerige Mistel vertreten. Diese befällt zumeist Apfelbäume, Linden, Ahorne oder Pappeln und besitzt weiße bis gelbliche Beeren, deren Schleim für die Weiterverbreitung verantwortlich ist. Durch diesen wird es ermöglicht, dass Samen an Wirtsbäumen festkleben.

Im Frühjahr beginnen die Mistelsamen zu keimen. Dabei sind nicht nur passende Temperaturen (ab etwa 8 bis 10°C) wichtig, sondern ebenso günstige Lichtverhältnisse. Wer seine Baumkronen stutzt, schafft ebenso mehr Platz für Misteln, da diese ausreichend Licht benötigen.

Mistel, Misteln
Erst wenn sogenannte Mistelkugeln sichtbar werden, wird der Halbschmarotzer vom ungeübten Auge entdeckt. (Quelle: © Hans - Pixabay.com)

Die Mistel entwickelt sich in mehreren Stufen. Im ersten Jahr nach dem Anhaften an einem Ast wird aus dem Samen zu einer sogenannten Haftscheibe. Nach etwa 60 Tagen ist dieser Prozess abgeschlossen. Anschließend verbindet sich der Parasit mit dem Wassersystem des Wirtsbaumes. Somit ist sicher gestellt, dass die Mistel zu jeder Zeit über ausreichend Wasser verfügt und sich entwickeln kann. Als sogenannter Hemiparasit ist sie selbst zur Fotosynthese befähigt und muss in diesem Bereich keine Stoffe des Wirts beziehen.

Bevor eine Mistel für das ungeübte Auge sichtbar wird, das heißt, die typisch kugeligen Gebilde entstanden sind, können bis zu zehn Jahre vergehen. Dementsprechend lange ist ein Baum von Misteln befallen und der Schaden bereits angerichtet.

Grundsätzlich gilt, dass weniger gesunde Bäume häufiger Misteln tragen, da diese leichter zu besiedeln sind. Dementsprechend wachsen diese häufiger an bereits kranken Bäumen.

Die Früchte der Mistel dienen Vögeln als Nahrung. Ein Teil dieser verbreiten die Samen des Parasiten (beispielsweise Misteldrossel oder Wacholderdrossel), der andere (beispielsweise Meisen) vernichtet sie.

Welche Schäden können Ihre Bäume davontragen?

Gefühlt hat der Mistelbefall zugenommen. Dies kann jedoch unterschiedliche Ursachen besitzen. Beispiele hierfür sind:

  • wärmere Winter
  • mehr geschwächte Wirtsbäume
  • lichtere Baumkronen
  • weniger medizinische Verwendung

Bei starkem Mistelbefall können Ihre Pflanzen Schäden davontragen. Beispielsweise können nicht nur Äste oder Kronenteile absterben, sondern ganze Bäume. Vor allem solche, die in Stadtgebieten stehen, sind ohnehin von stärkerem Stress befallen und somit anfälliger. Da die Mistel sich am Wasser- und Mineralstoffhaushalt Ihres Wirtes bedient, werden dem Baum wichtige Substanzen entzogen. Dies führt auf Dauer zur Schwächung dessen Vitalität und schließlich zum partiellen oder vollständigen Absterben der Pflanze.

Mistel, Misteln
Auch wenn sie im Türrahmen wunderschön anzusehen sind - für die Vitalität Ihrer Bäume sind Misteln jedoch Gift. (Quelle: © steinchen - Pixabay.com)

Wie können Sie Ihren Bäumen helfen?

Ist ein Baum übermäßig von Misteln befallen, sollten Sie darüber nachdenken, diese zu entfernen beziehungsweise entfernen zu lassen. Dabei sollten Sie den Ast etwa zehn Zentimeter unterhalb der Mistel abtrennen.

Nach etwa zwei bis drei Jahren sollte erneut ein Schnitt vorgenommen werden, damit übriggebliebene Misteln entfernt werden können. Dies wird bei mehreren Parasiten an einem Baum häufiger notwendig. Je nach Baumart kann dieser Beschnitt mehr oder weniger häufig zum Erfolg führen.

Zudem sollten Sie darauf achten, an welcher Stelle Ihr Baum von Misteln befallen ist. Beschränkt sich das Vorkommen auf die äußeren Äste, reicht meist ein gezielter Schnitt aus. Sind stattdessen Leitäste befallen, wird die Rettung schwieriger.

Ein Beschnitt sollte in den kälteren Monaten durchgeführt werden (November bis Februar), also während der Ruhephase Ihrer Bäume.

Wenn Sie Hilfe benötigen, die Vitalität Ihrer Bäume sowie den Grad des Befalls einzuschätzen, helfen wir Ihnen gerne!

Fazit: Die Mistel als Schädling oder wertvolles Gut?

Früher wurde die Mistel als heilige Pflanze angesehen, heute wird sie eher als Schädling betrachtet. Nichtsdestotrotz dienen Misteln Vögeln als Nahrung und bergen darüber hinaus eine naturheilkundliche Bedeutung. Zudem wird sie zur Weihnachtszeit gerne zur Dekoration verwendet und birgt dementsprechend einen gewissen kulturellen Wert.

Wer seine Bäume jedoch gesund halten möchte, sollte rasch zur Beseitigung schreiten, ansonsten können nicht nur Äste, sondern ganze Pflanzen absterben. Achten Sie dabei darauf, wie stark Ihre Bäume bereits befallen sind und ob sich eine Rettung noch lohnt. Vor allem bei Obstbäumen können starke Verluste eingefahren werden.

, am 28.12.2015

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